Was ist das Ziel?

 

2015 erwarb Marco Grandi den uralten Glaserhof mit etwa 20 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche von der Erbengemeinschaft der Familie Fasolt. Das Ziel des neuen Eigentümers und seiner ambitionierten Architektin, Mona Mylaeus, ist es den Hof in seiner alten Form zu sanieren, und ihn als landwirtschaftliches Anwesen und Familien-WG mit Ferienwohnungen zu führen.

Bäume und Pflanzen

So ist es eine Aufgabe, die guten alten Obst- und Nussbäume wieder zu pflegen und durch fachgerechten Beschnitt weiter zu erhalten. Neue Streuobst-Wiesen sind bereits angelegt. Es gibt wieder einen Kräuter und Gemüsegarten. Das Hallenbad wurde zum Gewächshaus umgebaut.

Tiere

Auch die Tierhaltung ist wieder belebt.

Zuerst das Geflügel: Das Mechelner Huhn und das Sussex Huhn insgesamt maximal 80 Legehennen und 10 Gänse teilen sich die Weide mit Gänseteich mit Schafen oder Ziegen. Eine Population von Ziegen, maximal 50 Tiere, die Tauernschecken, bewohnen eine große Hangwiese und halten sie buschfrei. Zum Klettern und Austoben haben sie noch ein Waldstück mit einer Quelle und eine Tränke. Eine Herde Weißes Bergschaf, auch maximal 50 Tiere, lebt auf den Streuobstwiesen und anderen Weiden.

Hof und Park

Der Hof und der Park waren vollkommen zugewachsen. Eine drei Meter hohe Hecke diente als Blickschutz, von dem schönen, alten Haus war fast nichts mehr zu sehen. An der Einzäunung zur Straße waren Nadelbäume in dichter Reihe gepflanzt. So lagen Haus und Garten in ewiger Dämmerung. Die wunderschönen Laubbäume kümmerten wegen Lichtmangels vor sich hin und der Boden war überall vermoost. So wurde erst einmal der Bestand durch die Landschaftsarchitektinnen Carola und Ursula Hansen gesichtet und dokumentiert. Dann ging es an die Planung, den Park und die anderen Freiflächen neu zu gestalten, um ihnen den alten Charme wieder zurück zu geben. Jetzt ist alles fertig und wunderschön geworden.

Licht und Luft

Durch den außergewöhnlich milden und trockenen Herbst 2015 konnten viele Arbeiten schon weit fortgeführt werden. So konnten bereits die gesamten Rodungsarbeiten durch die Firma Poller, mit ihrem monströsen Harvester sicher erledigt werden. Die riesige Hecke wurde entfernt bzw. auf Hüfthöhe heruntergeschnitten. Der Garten wurde wieder zur offenen, lichtdurchfluteten Parklandschaft, das Herbstlaub der alten Eichen und Nussbäume leuchtet wieder in der Herbstsonne. Auch im Haus kann man, trotz der kleinen Fenster, nun wieder bei Tageslicht etwas sehen, ohne das Licht einschalten zu müssen. Auch 1 ha, ca. 60-jährige Fichtenplantage wurde gerodet und mit Laubbäumen unterschiedlichster Art, vor allem Blühgehölze, wieder aufgeforstet. Nach nur einem Jahr hat sich eine vielfältige Fauna und Flora angesiedelt.

Oberflächen-Entwässerung

Gleichzeitig wurden alle alten, teilweise durchwachsenen Leitungen der Oberflächenwasser-Entsorgung erneuert und die alten Rohre der Kanalisation erneuert. Dabei wurden alle noch bestehenden alten Versetzgruben entfernt und aufgeschüttet. Revisionsschächte wurden eingebaut. Die Trinkwasserleitungen wurden neu verlegt, alles nach modernstem Stand der Technik.

Erdbewegungen

Es wurde viel gebaggert und mit dem Hydraulik-Meißel zerkleinert. Alle drei Meter kam ein anderes Kabel oder Rohr oder eine Grube zum Vorschein. Ist es alt oder führt es noch Strom oder Wasser oder noch irgendwie in Betrieb? Das war die spannende, stündliche Ungewissheit. Sepp, der Baggerführer verzweifelte langsam. Gottseidank ist jetzt alles geklärt! Die Baumaßnahmen sind seit 2018 fertig.

Umweltschonende Heizung

Die 4 alten Ölheizungen und die Tanks wurden stillgelegt und ausgebaut. Dafür ist eine moderne, umweltschonende 100 kW Hackschnitzel-Heizung mit Solar-Unterstützung im Einsatz. Die Heizung wurde, von der Fa. Leonard Freutsmiedl, in der Scheune als, „Heizzentrale“, eingebaut und aus zwei Silos automatisch mit Hackschnitzeln gespeist. Von dort aus werden alle Gebäude des Anwesens per Fernheizungsleitungen mit Wärme und Warmwasser versorgt.

Strom ohne CO2 Emission

Ähnlich ist auch die gesamte Stromversorgung in einer modernen Zentrale gebündelt. Die alte Verkabelung war uralt, unsicher, unübersichtlich und nicht mehr nachvollziehbar.
So kann auch der Strom der neuen Photovoltaikanlage vom Scheunendach besser eingespeist werden. Gut 1,5 MWh werden monatlich erzeugt. Die vielen Sicherungs- und Verteilerkästen, mit den uralten Kabeln und der veralteten Technik, wurden so überflüssig.

Der Bauherr dankt allen beteiligten Firmen für ihr großes Engagement und die gute Zusammenarbeit! Ebenso ein sehr herzliches Dankeschön an die Nachbarn, für ihre Hilfe und die Geduld bei allen entstandenen Belästigungen!